Der Entwurf der Thüringer Niedrigwasserstrategie wurden am 14. Oktober 2021 auf der digital durchgeführten Niedrigwasserkonferenz vorgestellt und in drei Themenforen diskutiert. Teilgenommen haben ca. 60 Expertinnen und Experten des Thüringer Klimabeirats und des Gewässerbeirats, verschiedener Interessensverbänden, Forschungseinrichtungen sowie Vertreterinnen und Vertretern der unteren Wasserbehörden, der Kommunen und der Landesverwaltung.
Folgende Grundsätze und Ziele der Strategie wurden beraten:
- Anhand von Klimamodellen sollen verfügbare Wassermengen und Wasserbedarfe ermittelt und regionale Wassermangelgebiete identifiziert werden.
- Zur Gewährleistung der hohen Versorgungssicherheit von Trinkwasser sollen Stresstests durchgeführt und ggf. erforderliche Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden.
- Das Niedrigwasserportal des Landes Thüringen soll zu einem Informations- und Warnsystem ausgebaut und um gewässerbezogene Aktionspläne für Dürrephasen ergänzt werden.
- Fließgewässer und deren Lebensgemeinschaften sind stärker zu schützen. Hierzu ist es nötig, die Resilienz der Gewässer durch naturnahe Gewässerstrukturen und schattenspendende Gehölzsäume zu stärken. Zusätzlich müssen Schad- und Nährstoffeinträge weiter reduziert werden.
- Durch Regenwassermanagement, Entsiegelung und Speicherung soll der Wasserrückhalt in urbanen Räumen im Sinne einer Schwammstadt verbessert werden. Durch eine klimaangepasste Landwirtschaft und ökologischen Waldumbau soll die Grundwasserneubildung gestärkt werden.
- Durch Dynamisierung der Talsperrensteuerung und Einbeziehung zuletzt ungenutzter Talsperren sollen die Wasserreserven in Thüringen erhöht werden.
Bei den Konferenzteilnehmern traf der Entwurf der Niedrigwasserstrategie auf eine breite Zustimmung. Für die verschiedenen Handlungsfelder der Niedrigwasserstrategie wurden in den Diskussionsforen Ergänzungen, Hinweise und Vorschläge zusammengetragen. Der Entwurf wird derzeit fortgeschrieben.
Die Thüringer Niedrigwasserstrategie soll als Teil des Thüringer Landesprogramms Gewässerschutz im 1. Quartal 2022 fertiggestellt werden und für den Bewirtschaftungszyklus 2022-2027 die Grundlage für den Bereich Niedrigwassermanagement bilden.